Kurzdarstellung des Leipziger Projektes „fundamentale – Die junge Akademie“.
1. „Nachhaltigkeit lernen“
2. „Grundlagen nachhaltiger Entwicklung und Implementierung von BNE“
3. „Politik für nachhaltige Entwicklung gestalten und garantieren“
2005: Die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005—2014“ (BNE) startet und fast niemand zeigt sich beeindruckt von Umfang und Vision dieser Bildung in allen Bildungsbereichen, die eine notwendige nachhaltige Entwicklung unterstützen soll, ja geradezu erst möglich machen kann. Was ist BNE? BNE versucht den
gesamtgesellschaftlichen und globalen Herausforderungen zu begegnen. Ziel ist das individuelle Umdenken und die nachhaltige Veränderung der Weltgesellschaft. Damit dieser Transformationsprozess
gelingen kann, soll bereits in der Bildung angesetzt werden. Bildung gilt als Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung.
2009: Ein Team von Interessierten fand sich in Leipzig zusammen und gründete zur Unterstützung dieser Idee die Initiative „fundamentale – Die junge Akademie“.
Der Ansatz, jüngeren Zielgruppen mehr Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit den Herausforderungen zukünftiger Entwicklung zu bieten, erschien unter den Bedingungen dieser Zeit vielen
Außenstehenden etwas verwegen: „Nachhaltige Entwicklung“ war längst noch nicht ein so allgegenwärtiges Thema, wie es sich wenige Jahre später mit seiner verbalen Omnipräsenz des Begriffes
„Nachhaltigkeit“ zeigen sollte. – Und für ein solch „defizitäres Thema“ eine Einrichtung ins Leben rufen zu wollen, die sich ausschließlich mit der Entwicklung und Vermittlung entsprechender
Kompetenzen in Form eines altersgruppenübergreifenden „studium fundamentale“ beschäftigen wollte – das erschien ungewöhnlich und chancenlos
zugleich. Und sich als erste ressourcensparende Maßnahmen entsprechende „Leitlinien“ sowie ein „Corporate Design Manual“ selbst zu erstellen – das
wollten und konnten viele nicht verstehen. Und: Wie ein solch gesetztes Ziel einer neuartigen Form von Akademie über Ehrenamt leistbar sein soll…
Heute, fast 10 Jahre später, zeigt sich, dass die Gründung dieser permanenten Einrichtung zur Entwicklung und Implementierung von „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) notwendig war. –
Mehr noch: Alle Erkenntnisse der jüngeren Zeit zu den Fragen im Kontext von Ressourcen-, Umwelt-, Klima- und Flüchtlingspolitik weisen darauf hin, dass „fundamentale –die junge Akademie“ auch
zukünftig einen gehörigen Beitrag zum Thema „Nachhaltigkeit lernen“ zu leisten gefordert ist.
Deshalb wird auch nach Abschluss der UN-Dekade im Jahr 2014 „fundamentale – Die junge Akademie“ im Kontext des seit 2015 laufenden „Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zur Unterstützung der „Sustainable Development Goals“ (SDG) weiterhin Präsenz
zeigen: Ressourcensparend, dezentral, kollaborativ und virtuell tätig.
„Nachhaltigkeit lernen“ heißt, „Nachhaltigkeit (vor)leben“.
Spätestens seit der Teilnahme an dem von der Drogeriekette „dm“ im Jahr 2009 im Rahmen der Aktionstage BNE ausgerufenen Wettbewerb „Sei ein Futurist“ steht „fundamentale – Die junge Akademie“
konsequent für die Entwicklung und Ausprägung von nachhaltigen Entwicklungspfaden.
2010: Für die Teilnahme an der UN-Dekade erhielt die Initiative „fundamentale – Die junge Akademie“ die erste Auszeichnung als „Offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige
Entwicklung (2010/11)“.
Es folgten 2010 die Aufnahme in den „Global Compact“ und die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“.
Durch die Mitgliedschaft in beiden Initiativen bekräftigt „fundamentale – Die junge Akademie“ den Willen, sich in den eigenen Reihen und darüber hinaus menschlich und fachlich für Werte wie
Solidarität, den Kampf gegen Ausbeutung und Korruption sowie für den Erhalt und die Stärkung von Vielfalt in allen Bereichen und über Ländergrenzen hinweg einzusetzen. – Ein konsequentes Fortsetzen
der eigenen Verhaltensgrundsätze.
2012: Die Projekte und entwickelten Visionen führen zur neuerlichen Teilnahme im Rahmen der UN-Dekade und „fundamentale – Die junge Akademie“ erhielt die zweite Auszeichnung als „Offizielles Projekt
der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2012/13)“.
Die Richtung und Handlungen von Projekten der Jungen Akademie orientieren sich im Kontext des Auslaufens der UN-Dekade immer mehr hin zur Implementierung, also zur systemischen Verankerung von BNE in bildungs- und politischen Bereichen. Dieses Handeln führt zu mehr Teilhabe an verschiedenen politischen- sowie Antrags- und
Verwaltungsentscheidungen.
2014: Dritte Auszeichnung als „Offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2014)“: Damit hat „fundamentale – Die junge Akademie“ zum Dekade-Abschluss ein beeindruckendes
Zeichen gesetzt: Obwohl erst in der letzten Hälfte zum Dekade-Geschehen hinzu gekommen, gehört „fundamentale – Die Junge Akademie“ nun zu den 125 Projekten in Deutschland, die es vermochten, drei Mal
als „Offizielles Projekt der UN-Dekade“ ausgezeichnet zu werden. Besonderheit dabei: „fundamentale“ gehört zu den 0,47% der Offiziellen Dekadeprojekte, die sich besonders der Nachhaltigkeitsforschung
sowie der systemischen Verankerung von BNE verschrieben haben.
In Sachsen nimmt „fundamentale“ außerhalb der universitären Forschung zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen deshalb eine Sonderstellung ein, die ihren Fortbestand auch unter den Bedingungen des 2015
angelaufenen „Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung“ findet: „fundamentale – Die Junge Akademie“ führt bei Beibehaltung von
Struktur, Status und Arbeitsweise seine Aktivitäten zum Themenfeld „Nachhaltigkeit lernen“ besonders im Bereich von Projekten und der Beratung zu „Politik für nachhaltige Entwicklung“ weiter.
2016/17: Die Entwicklungen im Umwelt- und Sozialbereich der letzten Jahre belegen eindrucksvoll, dass sich die Bedingungen für ein gesichertes Leben und Überleben in unserer einen Welt durch die
vorherrschenden Wirtschafts- und Aneignungsformen soweit verschärft haben, dass ein „Weiter-So“ nicht möglich ist. Zahlreiche Untersuchungen attestieren Natur und Gesellschaft einen Zustand, der
schon jetzt die Grenzen der Tragfähigkeit überschritten hat. Dennoch werden in der Sphäre des Politischen zu wenig Maßnahmen gesamtheitlich verstanden und aufeinander abgestimmt. Infolge wird
angemessenes Handeln zur Abwendung von Schaden an Mensch und Natur unmöglich.
Trotz vielfältiger Maßnahmen, Internationaler Abkommen und zahlreicher nationaler Aktivitäten ist Politik gegenwärtig hinter ihrem Anspruch und ihren Möglichkeiten zurück geblieben. Es bestehen in
der Politik weiterhin deutliche Missverhältnis zwischen „Wesen und Erscheinung“ sowie zwischen „Zahl und Wert“, wo es an ressort- sowie horizontübergreifendem Denken und Handeln fehlt.
Vor diesem Hintergrund initiierte „fundamentale – Die junge Akademie“ im Jahr 2016 die Vorbereitung einer Projektgruppe „Politik für nachhaltige
Entwicklung“ (PnE).